Orchideenhaus
In den Jahren 1893-1904 auf Anweisung von Roman und Elisabeth Potocki errichtete die Wiener Firma Griedl im Park gegenüber der Reithalle ein Palmenhaus (nach 1923 wurde es abgerissen). Dort sammelte man viele Pflanzen, die von anderen Kontinenten stammten.
Im hinteren Bereich erbaute der Gärtner Alois Philipp ein Gewächshaus, das anfangs die Funktion eines Lagers für das Palmenhaus erfüllte. Hier züchtete man und baute viele Pflanzen an, u.a. Orchideen, von denen die Gewächshäuser ihre Namen haben.
Das Orchideenhaus wurde 1923 von Ferdinand, dem König von Rumänien und seiner Gemahlin, Königin Maria, und vier Jahre später von Ignacy Mościcki, dem Präsidenten Polens, besucht. Im Jahre 1937 besichtigte es Georg, der Prinz von Kent, der zusammen mit seiner Gemahlin, Prinzessin Marina, für ein Paar Tage nach Łańcut gekommen war.
Nach dem II Weltkrieg wurde das Orchideenhaus vom Staatlichen Landwirtschaftlichen Betrieb übernommen, der die Orchideenzucht bis in die 80-er Jahre des 20. Jh. fortführte. Der spätere Eigentümer der Gewächshäuser stellte das Beheizen und die Pflege des Orchideenhauses ein, weshalb sie schnell verfielen. Das Museum erwarb einen Überbleibsel der Arten und Gattungen der historischen Orchideensammlung.
Im April 1994 übernahm das Museum das vollkommen zerstörte Orchideenhaus. Seitdem bemühte man sich ihm seine einstige Pracht zurückzugeben.
Die erste Etappe bildete der Bau eines neuen Heizraumes in den Jahren 2000-2002. Möglich wurde es Dank der beträchtlichen finanziellen Unterstützung seitens des National- und Woiwodschaftsfonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Im Jahre 2004 begann man mit den Vorbereitungen zum Wiederaufbau und zur Einrichtung des Orchideenhauses. Ein in den Jahren 2007-2009 realisiertes Projekt unter dem Namen „Revitalisierung der historischen Manege-, Kasino- und Orchideenhaus-Gebäude“ wird von den Mitteln des Norwegischen Finanzmechanismus mitfinanziert.
Die alte Funktion des Orchideenhauses wurde wiederhergestellt und darf erneut die Augen aller Liebhaber wunderschöner, exotischer Blumen erfreuen.
Das Orchideenhaus besteht aus einem Ausstellungsteil, einem in drei Klimazonen unterteilten Hinterhof sowie einem Sommercafe.
Das Orchideenhaus ist mit modernen Geräten ausgestattet, die dazu dienen optimale Bedingungen für die Zucht dieser sehr anspruchsvollen Pflanzengruppe aufrechtzuerhalten.
Im Gartenhaus, in dem die Pflanzen ausgestellt werden, präsentieren wir viele Arten und Gattungen von Orchideen. Dort finden die effektvollsten, blühenden Pflanzen ihren Platz. In der übrigen Zeit des Jahres werden sie in einem der drei Gewächshäuser im Hinterhof, in Bedingungen, die der Klimazone ihrer Herkunft entsprechen, gezüchtet. Im Ausstellungsbereich finden wir sowohl Orchideen, die in der Erde wachsen, Lithophyten (die auf Felsen wachsen) sowie solche, die auf Bäumen wachsen, Epiphyten genannt.
Gesammelt hat man hier sowohl neuzeitliche, durch den Menschen gezüchtete Kreuzungen, botanische, von der Natur ohne den Eingriff des Menschen erschaffene Orchideen sowie historische Gattungen und Arten von Orchideen, die noch aus der Sammlung der Familie Potocki aus der Zeit vor dem Krieg stammen aber auch diese, die im berühmten Werk mit dem Titel „Reichenbachia” aus dem 19. Jh. genannt werden, das in der Sammlung der Schlossbibliothek in Łańcut aufbewahrt wird.
Als Begleitpflanzen wurden Baumäste mit epiphytischen Orchideen, die eine große Pflanzengruppe vertreten, eingesetzt, die für tropisch und subtropisch gelegene Gebiete charakteristisch sind. Ihre spezifisch gebauten Wurzeln sind in der Lage Wasser aus der Atmosphäre aufzunehmen.
Unsere Kollektion wird systematisch um neue Orchideengattungen bereichert.
